Motivation steigern – Schmerz vermeiden und Freude erleben

Julia Heber Lächelnd bei der Arbeit

Wir handeln und entscheiden jeden einzelnen Tag und selbst „nicht handeln“ ist eine Entscheidung für sich. Doch warum tun wir das, was wir tun? Warum fällt uns einiges ganz leicht und anderes schwer? Warum ist es manchmal leichter und manchmal so schwer, sich zu motivieren oder motiviert zu bleiben? Um das Thema Motivation zu verstehen, müssen wir verstehen, was die Grundlage jeder – und ja ich meine wirklich JEDER – Motivationstheorie ist.

Dies und wie du dieses Wissen für dich arbeiten lassen kannst, erfährst du in diesem Blog-Artikel.

Übersicht

Die Grundlage jeder Theorie über Motivation

Die gute Nachricht für deine Motivation

Der Mensch möchte intuitiv Schmerz und Leid vermeiden – also alles, was negative physische oder psychologische Auswirkungen hat. Auf der anderen Seite möchte der Mensch Freude erfahren – also alles, was zur Ausschüttung von Glückshormone wie Endorphine und Dopamin führt.

Sitzen wir nicht bewusst am Steuer unseres Lebens, übernimmt das Unterbewusstsein und fällt im Autopilot-Modus genau auf diese 2 Grundsätze zurück. Alle detaillierteren Motivations-Modelle geben dann nur noch genauere Erklärungen, warum wir auf eine bestimmte Art und Weise agieren und warum für uns die eine Handlung mit Schmerz, die andere mit Freude assoziiert wird. Ob wir in einer spezifischen Situation also Freude oder Leid assoziieren ist sehr individuell und beruht auf der Persönlichkeit, dein Motivatoren und Glaubenssätzen.

Der Haken an der Sache

Dann sollten wir ja eigentlich alle automatisch auf Kurs sein zu mehr Glück und Zufriedenheit, oder? Die schlechte Nachricht ist, dass es nicht so einfach ist, weil unser Autopilot leider nicht weit genug denkt. Grundsätzlich agieren wir unterbewusst immer entsprechend den kurzfristigen Auswirkungen.

2 Beispiele:

  • Der Burger schmeckt gut – kurzfristige Freude; langfristiges Leid als Folge der ungesunden Ernährung
  • Joggen gehen im Regen – das bisschen Unbequemlichkeit reicht aus, um uns von der Aktivität abzuhalten. Langfristig führt diese Aktion aber zu Gesundheit, Fitness etc.

In ähnlicher Weise gilt das auch für andere Lebensbereiche, den Beruf eingeschlossen. So kommt es schnell zu Prokrastination, dem Verweilen in der Komfortzone und dem Klein beigeben in Konflikten. Uns ist bewusst, dass dieses Verhalten Ärger, Arbeit und Probleme nur kurzfristig vermeidet. Langfristig kommen wir so unseren Zielen und Träumen und einem erfüllteren Leben nicht näher. Trotzdem verhalten wir uns so.

Die Anwendung der Motivations-Theorie im Alltag

Aber wie kann ich mit diesem Wissen denn nun aktiv mein Leben gestalten? Schön, dass du fragst;)

Es gibt 2 Möglichkeiten, das beschriebene Problem zu umgehen und das Prinzip stattdessen für sich arbeiten zu lassen:

  • Du kannst mit ein bisschen Übung Situationen erkennen, in denen dein Unterbewusstsein spontane Befriedigung sucht oder kurzfristig Leid vermeiden will, was aber langfristig nicht zu deinem Besten ist.
  • Du kannst im Vorfeld langfristige Ziele, Träume und damit den positiven Effekt von langfristig sinnvollen Entscheidungen bewusst in den Fokus rücken.

In der Situation selbst aktiv entscheiden

Aktive Entscheidungen erfordert gerade zu Beginn viel Aufmerksamkeit auf deiner Seite. Dies blockiert die genutzte Geistige Kapazität für andere Dinge. Auf der anderen Seite ist es der einfachste und kurzfristig wirksamste Weg, direkte Veränderungen zu bewirken und die Kontrolle über deine Motivation zu erringen.

Du hast Ziele und Träume und du weißt insbesondere mit etwas Abstand auch, was du tun müsstest, um diesen Zielen näher zu kommen. Daraufhin nimmst du dir ein gewisses Verhalten vor. Beispielsweise nimmst du dir vor:

  • dich aktiver in Meetings einzubringen
  • deinem Chef proaktiv Vorschläge zu unterbreiten
  • oder im nächsten Konflikt mit dem Kollegen, der immer die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, nicht Klein beizugeben.

Triff diese Entscheidungen bewusst. Am besten sollten es nur eine handvoll Vorsätze sein, die du dir verschriftlichst und regelmäßig durchliest. Dies schafft zusätzliches Bewusstsein und Fokussierung.

Nun bist du in der entsprechenden Situation bestens vorbereitet, um deine eigenen Vorsätze in die Tat umzusetzen. Sollte der Autopilot übernehmen wollen, hast du die Macht, dies zu erkennen und einzugreifen. Bleibe bei dem, was du dir vorgenommen hast. Verzichte nicht auf deine Ziele und Träume, nur weil der vor dir liegende Schritt unbequem ist!

Proaktiv die langfristigen Auswirkungen zu deinen Gunsten einsetzen

Du kannst dein Unterbewusstsein trainieren. Intuitiv bewertet es kurzfristige Freude und kurzfristigen Schmerz immer viel höher als langfristige. Du kannst dein Gehirn aber darauf eichen, erst verspätet Belohnungen zu erhalten und du kannst den zu erwartenden positiven Impact in weiterer Zukunft hervorheben. So beeinflusst du dein Unterbewusstsein, eher zu Gunsten deiner Ziele und Träume zu agieren und den Aufwand der immer bewussten Entscheidungen nach und nach zu reduzieren und Kapazität zurückzugewinnen.

Motivation – übe verspätete Belohnungen

Unser Gehirn will Endorphine und Dopamin und zwar sofort. Dies wird noch verstärkt, weil Reize durch Social Media und Co. ein immer höheres Level an diesen Glückshormonen verursachen. Es wird immer schwerer, Impulse zu erhalten, die positiv genug sind, um die Hormone auszuschütten. Indem du diese sofortige Belohnung reduzierst, gewöhnt sich dein Gehirn wieder an normalere Hormonlevel und ist geneigter, eine verspätete Belohnung auch bei deinen Zielen und Träumen zu akzeptieren.

Mach die langfristigen Vorteile attraktiver für deinen Motivations Autopiloten

Visualisiere deine Ziele regelmäßig. Gehe dabei tief in das Gefühl hinein. Wie wäre es, das Ziel schon erreicht zu haben? Wie würdest du dich fühlen, wenn sich dein Leben positiv verändert?

Mache dir auch bewusst, welchen Beitrag die Aktionen leisten, die du dir vorgenommen hast. Und mach dir bewusst, wie viel langsamer du vorankommst und wie viel weiter sich dein Ziel in die Zukunft verschiebt, wenn du diesen Vorsätzen nicht nachkommst. Lasse auch diese Gefühle und Vorstellungen regelmäßig auf dich wirken.

So trainierst du dein Gehirn, der sofortigen Vermeidung von Schmerz durch Konflikte, Anstrengung und das Verlassen der Komfortzone das Bewusstsein des langfristigen Leids entgegenzusetzen, dass du deinem Ziel nicht näher kommst. Gleichzeitig wird der positive Impuls, in Aktion zu treten, durch die positive Zukunftsvorstellung intensiviert.

Probiere es selbst aus!

Übernimm nun die Kontrolle über deine Motivation

Nun hast du viel zur Funktion deines unterbewussten Autopiloten, zum Effekt von kurzfristiger und langfristiger Belohnung, sowie zur Kontrolle über deine Motivation gelernt.

Nun ist es Zeit, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen.

Du hast es verdient, das Leben deiner Träume zu führen. Gebe dich nicht mit weniger zufrieden, nur weil es im Hier und Jetzt unbequem ist, an der Verfolgung deiner Ziele zu arbeiten.

Du schaffst das!

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