Was macht einen Job zu deinem Traumjob? Warum wirken Jobs bei der Bewerbung so erstrebenswert und im Berufsalltag will man dann doch mehr?
Die Faktoren, die einen Job zu einem Traumjob machen, sind vielschichtig. Außerdem verändern sich unsere Prioritäten und unser Fokus abhängig von der aktuellen Situation.
Um dies zu verstehen und effizient einsetzen zu können, müssen wir ein wenig in die Bedürfnis-Psychologie einsteigen.
So erfährst du relevante Informationen und konkrete Schritte, wie du deinem Traumjob strukturiert und zuverlässig näherkommst.
Übersicht
- Einführung in die psychologischen Grundlagen – Die Masslow Bedürfnispyramide
- Welche Bedürfnisse erfüllt unser Beruf?
- Was macht einen Job zu deinem Traumjob?
- Persönliche Checkliste zum Traumjob
- Weitere Hilfe für deine berufliche Transformation
Einführung in die psychologischen Grundlagen – Die Masslow Bedürfnispyramide
Abraham Masslow hat zunächst 5 Bedürfnisgruppen definiert. Seine Theorie besagt, dass man höhere Ebenen nur erreichen kann, wenn die Bedürfnisse der unteren Ebenen befriedigt sind.
So ist zunächst relevant, ob die das Überleben sichernden Grundbedürfnisse befriedigt sind. Diese sind zum Beispiel Essen, Schlafen und Fortpflanzung. Sind diese weitestgehend erfüllt, hat man die Kapazität, sich mit Sicherheitsbedürfnissen zu befassen. Danach kommen soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse wie Anerkennung und Status und zuletzt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
Für die Anwendung bedeutet dies: Hat man existenzielle Geldsorgen, steht das Thema Selbstverwirklichung nicht im Fokus.
Die ersten 3 Stufen sind Hygienefaktoren. Sind diese nicht erfüllt, verursacht dies grundsätzliche Existenzängste, Sorgen und Nöte. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse führt also nicht zu Zufriedenheit, sondern zur Vermeidung eines Mangelgefühls. Die Bedürfnisse in diesen Bereichen sehen für uns alle sehr ähnlich aus.
Erreicht man die höheren Stufen, geht es um persönliches Wachstum und Entfaltung. Diese Stufen können sich je nach Person signifikant unterscheiden. So strebt beispielsweise im Rahmen der Individualbedürfnisse der eine nach Luxusgütern, der andere nach Abenteuerreisen. Je weiter die Erfüllung dieser Bedürfnisse fortschreitet, desto zufriedener ist man.
Im Nachhinein wurde das Model um die Bedürfnisse der Transzendenz erweitert – also das Bedürfnis, Teil eines größeren Ziels zu sein. Gerade im beruflichen Kontext wird dies mehr und mehr relevant.
Je besser es einer Gesellschaft und den Individuen geht, desto relevanter werden die höheren Bedürfnis-Ebenen. Früher wurden mit einem Traumjob im Wesentlichen Sicherheitsaspekte und soziale Zugehörigkeit assoziiert. Heutzutage werden die Individualbedürfnisse, Selbstverwirklichung und Transzendenz immer relevanter.
Welche Bedürfnisse befriedigt unser Beruf?
Was erhoffen wir uns von einem Traumjob? Und in welcher Reihenfolge werden die Aspekte für uns relevant?
In diesem Abschnitt erhältst du einen kurzen Überblick über die wesentlichen vom Job befriedigten Bedürfnisse. Die Reihenfolge richtet sich nach der Bedürfnispyramide nach Masslow.
Finanzielle Sicherheit
Zuerst müssen die finanziellen Grundbedürfnisse erfüllt sein. Dies ist für die meisten von uns der Grund, warum wir arbeiten müssen. Nur so kommt jeden Monat genug Geld rein, um existenzielle Ängste zu vermeiden. Indirekt ermöglicht uns das Geld dann auch die Absicherung von Essen, Wohnung und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten und somit soziale Zugehörigkeit.
Dies ist kein Faktor, der die Zufriedenheit erhöht, sondern vielmehr die Pflicht. Erst danach beginnt die Kür und damit die Suche nach deinem Traumjob.
Individualbedürfnisse – hier beginnt die Suche nach dem Traumjob
Zu den Individualbedürfnissen zählen unter anderem die Freiheit, alle Lebensbereiche so gestalten zu können, dass eine Work-Life Balance nach den eigenen Maßstäben entsteht. Hierfür entscheidend sind neben der finanziellen Seite auch Aspekte wie die zur freien Verfügung stehende Zeit. Hier kommen zum Beispiel erforderliche Dienstreisen, Fahrtzeiten etc. ins Spiel.
Auch der Wunsch nach einem bestimmten Lebensstandard oder sozialen Statussymbolen werden hier erfüllt. Hier sind im Wesentlichen finanzielle Mittel und Anerkennung durch eine prestigeträchtige Position oder die Arbeit in einer bekannten Firma entscheidend.
Im Gegensatz zur finanziellen Grundabsicherung ist hier keine Ja-Nein-Bewertung möglich. Je weiter man die eigenen Bedürfnisse reflektiert und erfüllt, desto mehr steigt die Zufriedenheit. Sind die Bedürfnisse dieser Kategorie zum Großteil erfüllt, wird die nächste Stufe relevant.
Selbstverwirklichung
Ob du nach deinen persönlichen Maßstäben im Job Selbstverwirklichung erfährst, hängt davon an, in wie weit du deine Stärken einsetzen kannst. Auch ob deine Tätigkeiten im Einklang mit deinen Motivatoren sind, ist hier entscheidend.
Denkt man etwas größer, wird auch der Grad der Übereinstimmung persönlicher Werte mit denen von Chef, Kollegen und Unternehmen immer wichtiger.
Traumjob-Faktor Transzendenz
Ein Beispiel für Potentiale der beruflichen Transzendenz ist, wenn das Unternehmen, in dem du arbeitest, ein für dich persönlich bedeutungsvolles Ziel verfolgt oder Produkt erstellt.
Je mehr dein persönlicher Beitrag sichtbar wird und aktiv Rückmeldungen zu Erfolgen in diesem größeren Sinne kommen, desto mehr verstärkt sich die Zufriedenheit in diesem Bereich.
Was macht einen Job zu deinem Traumjob?
Abhängig von deiner aktuellen Stufe in der Bedürfnispyramide sind unterschiedliche Aspekte relevant. Je besser du dich selbst kennst, desto zielgerichteter kannst du deinen Job aktiv gestalten oder nach einem passenden Job suchen, um dich auf der Bedürfnispyramide nach oben zu arbeiten.
Behalte dabei im Hinterkopf, dass es jeweils zwei Möglichkeiten der Bedürfniserfüllung gibt – direkt oder indirekt. Es ist für deinen Traumjob natürlich immer besser, wenn der Job selbst die eigenen Wünsche befriedigt. Du solltest aber nicht unterschätzen, welche indirekten Bedürfnisbefriedigungen sich aus dem Job in anderen Lebensbereichen ergeben können.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du hast einen Job, der dir zeitliche und räumliche Flexibilität und ein gutes Gehalt bietet. Dies kannst du für regelmäßige Auszeiten und Reisen nutzen. Du könntest auch mobiles Arbeiten nutzen, um einen anderen Lebensmittelpunkt zu finden.
Dies allein reicht für einen Traumjob nicht aus, kann aber deine Möglichkeiten bei der ganzheitlichen Lebensgestaltung verbessern.
Hier kann ich dir wärmstens die beiden Bücher „Das Café am Rande der Welt“ (John Strelecky) und „Die 4-Stunden Woche“ (Tim Ferris) empfehlen. Beide waren für mich persönlich sehr inspirierend und hilfreich, um Out-of-the-Box Lösungen zu erkennen. Ob ein Job nun dein Traumjob ist oder das Potential hat, dies zu werden, kannst nur du entscheiden. Ein Schritt nach oben in der Bedürfnispyramide ist aber immer ein Schritt in die richtige Richtung, um deiner beruflichen Erfüllung näher zu kommen beziehungsweise den bestmöglichen Job für deine jetzige Lebenssituation zu finden.
Persönliche Checkliste
Hier ein paar Fragen, die dir helfen, deinen aktuellen Stand in der Bedürfnispyramide zu ermitteln. Die Frage, bei der du hängen bleibst, sollte dein nächster Fokus sein. So kannst du zielgerichtet daran arbeiten, dein nächstes Level in puncto beruflicher Zufriedenheit zu erreichen.
- Hast du existenzielle Geldsorgen?
- Empfindest du Unzufriedenheit in Bezug auf deinen gesellschaftlichen Status?
- Fühlt sich deine Work-Life Balance nicht stimmig an?
- Kannst du deine Stärken täglich in deinem Job einsetzen?
- Entsprechen deine Aktivitäten im Job deinen Motivatoren?
- Stimmen deine Werte mit denen des Unternehmens überein?
- Trägst du mit deiner Arbeit zu einem größeren Ziel bei?
Weitere Hilfe für deine berufliche Transformation
Ich hoffe, dass dir diese Informationen und die Checkliste helfen, deinen Status quo besser zu verstehen und deinem Traumjob näher zu kommen. Schau auf jeden Fall wieder vorbei, um die wöchentlichen Tipps für deine berufliche Zukunft nicht zu verpassen.
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