Wie deine erste Führungsrolle zum Erfolg wird

Wie deine erste Führungsrolle zum Erfolg wird

Du hast lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Du hast deine Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelt, dein Netzwerk aufgebaut und Erfahrungen gesammelt. Du hast es eventuell sogar schon mehrfach versucht und dich auf Führungsrollen beworben. Aber jetzt hast du endlich Erfolg und die Zusage für deine erste Führungsrolle. Jippie!!! Aber was kommt jetzt? Worauf musst du dich vorbereiten, um einen möglichst guten Start zu haben?

Unumstritten ist, dass sich beim Wechsel von der reinen Arbeitnehmerseite ins Führungsteam einiges ändert. Welche Änderungen sich bei mir und vielen meiner Klienten bei ihrem Start in die Rolle als Führungskraft ergeben haben, erfährst du in diesem Blogartikel.

Entmystifiziere diesen Karriereschritt, bereite dich gut vor und glänze in deinem neuen Job!

Überblick:

Fertigkeiten und Fähigkeiten, die du in deiner ersten Führungsrolle brauchst

Deine Tätigkeit verändert sich als neue Führungskraft meist von einem fachlichen Fokus teilweise oder vollständig in Führungsaufgaben. Plötzlich tust du vieles nicht mehr selbst. Du leitest andere an. Auch übernimmst du einen wesentlichen Teil der Schnittstellen zwischen deinem Team und der Außenwelt. Die Kommunikation von außen ins Team und die Repräsentation des Teams und seiner Interessen nach außen sind Aufgaben, die nun von dir erwartet werden.

Wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten, die du dir aneignen solltest sind:

  • Übe zu delegieren. Arbeite daran loszulassen, anderen zu vertrauen und sie zu empowern.
  • Situative Führung: Erweitere deine Tools und Methoden zur Führung kontinuierlich. Versuche auch hier kontinuierlich besser zu werden. Je besser du auf einzelne Mitarbeiter und ihre aktuelle Situation eingehen kannst, desto effektiver und effizienter wird deine Arbeit in der Führung.
  • Lerne andere zu motivieren und zu begeistern. Dies reicht vom Schaffen eines guten Arbeitsklimas und einer gemeinsamen Vision über die Bereinigung von Konflikten bis hin zum Schaffen individuell angemessener Anreize (z. B. Entwicklungschancen).
  • Trainiere deine Kommunikationsfähigkeiten – innerhalb deines Teams aber auch in der Repräsentation des Teams nach außen.
  • Häufig steigt das Arbeitspensum enorm. Übe dich darin zu priorisieren und auch mal nein zu sagen. Dies gilt in gleichem Maße für deine eigenen Aufgaben wie auch für die Aufgaben deines Teams.

Die erste Führungsrolle und Veränderungen in der Zusammenarbeit

Für viele ist der Schritt in ihre erste Führungsrolle ein großer. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Zusammenarbeit und das eigene Rollenverständnis signifikant ändern. Als Führungskraft hat man eine innerhalb des Teams sehr allein stehende Rolle. Man ist zwar Teil des Teams und doch in vielen Punkten entkoppelt. Gleichzeitig wird man Teil des Führungsteams, das nach durchaus anderen Regeln funktionieren kann als ein organisatorisch gleich aufgehängtes Team.

Erste Führungsrolle: Veränderungen deiner Rolle – aus Sicht deines Teams

Die Erfahrung zeigt – du bist zwar Teil des Teams aber irgendwie auch nicht mehr. Viele Teammitglieder werden zögerlicher beim Weitergeben von Informationen an dich als ihren Chef. Auch kann es zu Szenarien kommen, in denen das Team zusammen Mittag isst oder sich privat trifft, die Führungskraft aber außen vor gelassen wird. Dies ist insbesondere schwierig und bisweilen sogar verletzend, wenn man im gleichen Team aufgestiegen ist. Hier kannst du natürlich Einfluss nehmen und beeinflussen, wie eng du auch im privaten Rahmen mit deinem Team vernetzt bist. Respektiere aber auch den Wohlfühlbereich deines Teams.

Erste Führungsrolle: Veränderungen von dir gegenüber deinem Team

Aber auch auf deiner Seite der Kooperation mit deinen Teammitgliedern ändert sich etwas. Du hast plötzlich Zugang zu Informationen, die nicht ungefiltert ins Team gegeben werden sollten. Dies können strategische Informationen sein, die einfach noch nicht feststehen und damit nur unnötige Unruhe schaffen würden. Auch Druck von oben solltest du als Teamleiter nicht einfach weitergeben. Du nimmst also in gewisser Weise die Rolle eines Filters und Puffers zwischen deinem Team und der Außenwelt ein. Dies bringt leider auch mit sich, dass du über vieles nicht mit deinem Team sprechen kannst. Während du also vorher Unterstützung und Austausch im eigenen Team gesucht hast, musst du diesen nun anderswo finden.

Erste Führungsrolle: Was solltest du nun in deiner ersten Führungsrolle tun

Ich empfehle dir dringend, dein Netzwerk zeitnah im Bereich deiner Peers – also anderer Führungskräfte – zu erweitern und zu festigen. Dies gibt dir nicht nur neue Sparringspartner, Ansprechpartner und neue Quellen der Unterstützung. Ein weiterer Vorteil ist die Basis für inoffiziellen Informationsaustausch und schnelle Dienstwege. Je besser dein Netzwerk, desto früher erfährst du von möglichen Veränderungen, Problemen und ganzheitlichen Faktoren für die Lösungsfindung.

Doch beachte, dass das Führungsteam durchaus anders funktioniert als ein organisatorisch zusammenhängendes Team. Je breiter die Funktionen und Disziplinen sind, die dein Netzwerk aus anderen Führungskräften umfasst, desto unterschiedlicher können Sichtweisen und Interessen sein. Für eine gute Zusammenarbeit muss man sich auf diese höhere Diversität und damit auch die Kontroversität einlassen. Es ist ein Geben und Nehmen. Es geht oft um die Suche nach fachlichen Gemeinsamkeiten und Kompromissen. Fachliche Unstimmigkeiten und Diskussionen sind der Normalfall und sollten sich nicht auf die persönliche Beziehung auswirken.

Veränderte Erwartungen anderer an dich als Führungskraft

Als Teil eines Teams sind deine Aufgaben meist recht klar umrissen – was ist wie und bis wann zu erledigen. Auch Schnittstellen sind meist recht klar. Wechselst du in die Führungsebene, geht es plötzlich nicht mehr nur um deine Arbeit, sondern um die deines Teams. Was muss dein Team bis wann liefern? Auch dies liegt plötzlich in deiner Verantwortung.

Außerdem wirst du wie im vorherigen Abschnitt erwähnt zu einem Filter und Puffer zwischen deinem Team und der Umwelt. Dein Team kann nur dann effizient arbeiten, wenn es alle notwendigen Informationen hat aber nicht durch äußeren Druck oder wechselnde Rahmenbedingungen verwirrt oder gestresst wird. Hier zu sortieren, was relevant ist und was du vor allem wie und wann kommunizierst, wird von dir als Führungskraft erwartet.

Eine weitere Veränderung ist die Erwartung, dass du strategisch und proaktiv handelst. Ist eure Art, die Aufgabe zu erfüllen, wirklich die beste? Gibt es Ziele, die du und dein Team verfolgen solltet, die keiner dir vorgegeben hat, die aber eure Zusammenarbeit oder eure Position im Unternehmen verbessern? Hier über den Status Quo hinaus zu schauen, nach kontinuierlichen Verbesserungen zu streben und selbstständig Entscheidungen fürs Team zu treffen ist Teil deiner Rolle als Führungskraft.

Dieses Wissen solltest du dir als Führungskraft unbedingt aneignen

Neben fachlichem Wissen für das, was dein Team leistet, wird auch dein Toolset im Bereich Führung immer wichtiger. Eigne dir Wissen an, übe es praktisch anzuwenden und hole dir regelmäßig Feedback.

Häufig wird durch den Aufstieg auf der Karriereleiter dein Kontakt zu anderen Sprachen, Kulturen und Schnittstellen außerhalb des eigenen Unternehmens größer. Dies bringt die Notwendigkeit mit sich, sensibel gegenüber unterschiedlichen Gepflogenheiten und Standpunkten, möglichen Risiken für Missverständnisse, größeren Zusammenhängen und diplomatischem Vorgehen zu sein.

Neben dieser Funktion werden für eine Führungskraft aber auch bürokratische Themen immer wichtiger. Du übernimmst neben Fachlichem auch Verantwortung für die Sicherheit deiner Mitarbeiter, die Einhaltung rechtlicher Vorgaben (z. B. Handling von Daten) und Themen wie Ethics und Compliance. Hier empfehle ich meinen Klienten stets einen engen Draht zur Personalabteilung, offiziellen Stellen wie der Arbeitssicherheit und organisatorisch nah an deinem Team verorteten anderen Führungskräften. Frage ganz offen nach, was du beachten musst. Es ist besser, hier proaktiv vorzugehen als selbst in rechtliche Schieflage zu geraten. Mangelndes Wissen schützt hier nicht vor Konsequenzen, wenn etwas schief gegangen ist.

Weitere Quellen für Unterstützung

Dieser Blog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr soll eine Sensibilisierung erreicht werden, die es dir erleichtert, relevante Fokuspunkte und mögliche Stolpersteine zu entdecken.

Jedes Unternehmen und jede Abteilung sind unterschiedlich und es macht Sinn, sich mit deinem Chef und anderen Führungskräften um dich herum über die Besonderheiten deiner Position auszutauschen. Außerdem empfehle ich dir, einen Mentor zu suchen. Dieser sollte Erfahrung mit den Besonderheiten in deinem Unternehmen und am besten auch in deinem organisatorischen Bereich haben.

Bilde dich kontinuierlich weiter und entwickle deine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Lies Bücher, besuche Workshops, Seminare und Fortbildungen. Tausche dich mit anderen Führungskräften innerhalb und außerhalb deines Unternehmens aus. In beiden Kreisen gibt es viele Angebote Netzwerke, Stammtische und ähnliches. Für die internen Optionen lohnt es sich, bei deiner Personalabteilung nachzufragen. Häufig gibt es sowohl fachlich geclusterte Angebote, als auch Angebote für Gruppen wie Frauen oder junge Führungskräfte. Nutze hier ruhig mehrere Foren. Dies kann für dein Netzwerk, deine Sicht aufs Unternehmen und deine persönliche Weiterentwicklung wahnsinnig bereichernd sein.

Zusammenfassung – erfolgreicher Start in die erste Führungsrolle

Jeder Jobwechsel unterscheidet sich von anderen, aber der Wechsel von der Arbeitsebene in die Rolle als Führungskraft erfordert Umdenken in einigen Bereichen. Einige dieser Veränderungen in der Rolle werden womöglich Gründe gewesen sein, warum du diesen Wechsel überhaupt angestrebt hast. Andere sind dir möglicherweise neu und noch gar nicht bewusst. Wieder andere sind hier nicht aufgeführt und tauchen auf deinem konkreten Weg trotzdem auf. Lass dir zum Schluss mitgeben, dass jede dieser Herausforderungen mit Arbeit überwunden werden kann. Neues Wissen kann gelernt, neue Fertigkeiten können trainiert und neue Kontakte gewonnen werden. Je mehr du dir frühzeitig bewusst machst, desto einfacher wird der Start in die neue Rolle. Viel Erfolg!

Solltest du dir eine Begleitung in der Vorbereitung oder beim Start in eine Führungsrolle wünschen, kontaktiere mich gerne und erfahre mehr über mein Coachingangebot!

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